Dyslexie ist bei Kindern häufig nicht das einzige Problem.

Es können weitere Probleme und/oder psychische Erkrankungen davor, gleichzeitig oder nach einer gewissen Zeit auftreten.

• Spracherwerbsstörung (geht der Dyslexie voraus)
• Dyskalkulie
• ADS/ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom mit oder ohne Hyperaktivität)
• Werden die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben nicht erkannt oder fehlt es an Förderung und Unterstützung, kann die Entwicklung der betroffenen Kinder zusätzlich beeinträchtigt werden, was sich zum Beispiel folgendermassen äussern kann: vermindertes Selbstwertgefühl, Misserfolg in Fächern, in denen die Kinder Begabungen mitbringen, Angstzustände, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, psychosomatische Reaktionen wie Bauchschmerzen oder Übelkeit und Verhaltensstörungen. Wenn es zu Verhaltensstörungen bis zur Schulverweigerung kommt, ist das Problem meist über längere Zeit übersehen oder nicht ernst genommen worden. Dasselbe gilt für das Auftreten depressiver Störungen.

Es wird empfohlen, bei der Diagnostik einer Lese- und/oder Rechtschreibstörung das Vorliegen weiterer Störungen abzuklären (vgl. «Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Lese-und/oder Rechtschreibstörung», 2015, S. 64ff.; [AWMF-Registernummer 028-044])